Die Lizenz zum Fliegen

… endlich ist sie Tatsache! Juhuuuuuiii!

Am frühen Nachmittag des – eben heute – wurde das Werk vollbracht! Das Urteil des Flight Examiners, also des Prüfungsexperte lautete auf „bestanden“, was ich natürlich gerne akzeptierte… Hach und langsam aber sicher weicht die Anspannung der Freude und dem Stolz über das Erreichte :-]

Als ich im Frühjahr 2004 zum ersten Mal mit der Sportfliegerei in Kontakt kam, war es zwar seeehr 😉 interessant, doch ich dachte nie und nimmer, einmal selbst am Steuer zu sitzen… Beinahe unzählige Male war ich später als Passagier unterwegs (die Abenteuer kann man in diesem Blog nachlesen!) und so ganz langsam reifte der Entscheid, es selbst auch zu probieren. Nach dem „Essay“ auf verschiedenen Flugzeugen war es dann im Oktober 2008 soweit: Der erste Schultag.

Schrittweise arbeitete ich mich durch die theoretische Ausbildung, welche ich im März 2009 erfolgreich abschloss. Im gleichen Monat fand ein Wiedersehen mit dem Flugzeug statt, mit welchem ich oben erwähnte erste Erfahrung machte: Die Cessna 172 Skyhawk HB-CGI. Die Ausbildung ging dann weiter und unterwegs genoss ich viele spannende und interessante Stunden in der Luft, lernte viel, schwitzte viel, (zahlte viel) und fotografierte – wenig. Man war ja eben nicht für den Plausch unterwegs. Ok, vom einen oder anderen Flug gibt es dennoch Impressionen – einfach mal im Archiv stöbern.

Eigentlich ist fliegen lernen ja voll easy: Man kann tun und lassen was man will – da sitzt ja immer jemand nebendran und passt auf (falls sie oder er auch mit Überlebenswille gesegnet ist): Der Flight Instructor. Bis dann eines Tages der Moment kommt, wo es heisst: „So, und jetzt Du – alleine!“ . Ieks, kann ich das denn? Ja, einfach genau so wie bisher, wie man es bereits zig dutzendfach gemacht hatte. Und tatsächlich, im August des vergangenen Jahres war es dann soweit: First Solo! Die Anspannung ist gleich Null – ohne Ansage, ohne Vorbereitung, einfach los. Die Freude ist umso grösser, das Gefühl, ganz alleine in einem Flugzeug zu sitzen und es fliegen zu können, das ist einfach genial.

Etwas weniger genial war danach der weitere Verlauf der Ausbildung – Stellenwechsel und Umzug sei Dank wurde die Koordination nicht eben einfacher. Auch Petrus war mir nicht gnädig, der Winter war – aus fliegerischer Sicht – ein Graus, ein grauer Tag reihte sich an den anderen. Klar, dass ich an den wenigen schönen Tagen arbeiten musste oder bereits anderweitige Pläne hatte. Wenigstens konnte ich im Winter im Simulator Erfahrung im Gebrauch der Navigationsinstrumente sammeln. Leider war Petrus hartnäckig unkooperativ, selbst den ersten Prüfungsversuch in der vergangenen Woche liess er scheitern – zu viel Wind!

Aber irgendwann „ist man fällig“. Ein ausführliches Briefing vor dem Flug – der starke Morgennebel (grrr, Petrus!) bremste den Tatendrang nur anfangs – und danach „Cleared for take-off“ Richtung Lausanne für einen Navigationsflug. Obschon der Platz mir relativ gut bekannt ist (u.a. erste Solo-Landung ausserhalb des Heimatplatzes), versiebte ich zwei Landungen auf der abschüssigen Piste 18. Puuuh, in der Hälfte durchgefallen? Nein, auf dem Rückflug sollte ich nochmal eine Chance kriegen. Dieser verlief etwas ereignisreicher: Steilkurven, Strömungsabrisse, Notlandeübung, Eventualplanung, die Stunde Flug hatte es definitiv in sich. Die Landungen zurück in Bern klappen dann zu meiner eigenen Überraschung 😉 gut und schliesslich nickte der Experte nebendran – bestanden!

Nach 2 Stunden Papierkram (Formulare A bis E, Bescheinigungen 1-4 und das ganze noch zweimal kopiert) hielt ich die Lizenz endlich in den Fingern, die Lizenz zum Fliegen 🙂

Erwischt: Pilot umarmt im Freudentaumel das Flugzeug!

Well, an dieser Stelle einige „Danke’s“: Der besseren Hälfte für ihre Entbehrungen, insbesondere zeitlicher Art. Den Arbeitgebern für die Flexibilität bei meiner Zeitplanung. Dem Fluglehrer für seine Engelsgeduld mit einem nicht immer einfachen Schüler. Allen anderen Fluglehrern, die mir irgendwann irgendwo irgendwas beibrachten (Wasserfliegen inbegriffen 😀 ). Der Flugschule Alp-Air für die Unterstützung während der gesamten Ausbildung (Prädikat: empfehlenswert!). Allen befreundeten und bekannten Piloten (erstaunlicherweise kenne ich bis jetzt keine weiblichen Pilotinnen) für viele spannende Flüge i.V.m. Anschauungsunterricht. Allen Freunden und Bekannten, welche sich tausend langweilige Geschichten vom Fliegen anhören mussten. Allen anderen, die ich vergessen habe. Und last, but not least, Wilbur und Orville Wright für die Erfindung des Motorfluges!

The Wright Brothers Memorial auf dem Kill Devil Hill in Kitty Hawk, Outer Banks, North Carolina, U.S.A., besucht während der Ferien im Herbst 2006.

Dieser Beitrag wurde unter PPL, VFR abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Antwort zu Die Lizenz zum Fliegen

  1. hb.mbl sagt:

    Es bleibt nur noch anzufügen, dass auf https://www.bleuair.ch auch künftig viel über die Aviatik berichtet wird und darum lohnt es sich, hier sporadisch wieder reinzuschauen! Danke fürs Lesen 🙂

Schreibe einen Kommentar